Lavaux

Lavaux, ein malerisches Gebiet

Weinanbau

Das Lavaux, ein schmales Band Land zwischen den Wassermassen des Genfersees und dem hügeligen und von Tälern durchzogenen Hinterland, war während Jahrtausenden nichts weiter als eine Region unbebauter und von Gestrüpp bedeckter Hänge. Die ersten Reben wurden dort zweifellos in der Nähe der ersten Ansiedlungen am Ufer des Sees gepflanzt. Die Kultivierung der steilsten Hänge (Dézaley) geht bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück; sie ist den Anstrengungen der Mönche des Zisterzienserordens zu verdanken.

Der Einfluss des Sees

Der Einfluss des Genfersees auf das Klima des Lavaux ist von entscheidender Bedeutung. Die Region profitiert von − wie man es hier nennt − «drei Sonnen»: von der Sonne selber, von der Spiegelung ihrer Strahlen durch den See sowie von der von den Mauern der Weinberge tagsüber absorbierten Wärme, die nachts an die Pflanzen abgegeben wird.

Die Natur schuf die Abhänge, und der Mensch griff ein, um sie zu bezwingen. Unablässig kämpfte er gegen die Erosion, indem er das Wasser in Bäche leitete, um so das Wasser daran zu hindern, die Erde wegzuschwemmen. Gleichzeitig errichtete er Mauern, um das Gefälle der Abhänge zu durchbrechen.

Typisch für die Weingegend des Lavaux ist der Familienbesitz, der indes bis zur Reformation (16. Jahrhundert) eher die Ausnahme war. Heute gehören die Weinberge der Gegend von Lutry bis Chardonne über 1800 Besitzern, die ca. 1150 Weinbaugüter betreiben.

Eine einzige kontrollierte Herkunftsbezeichnung

Die Weinregion des Lavaux, die zum Weltkulturerbe gehört, erstreckt sich über ein Gebiet von 702 Hektar, das in sieben Produktionsgebiete unterteilt ist:

  • Lutry: 73 Hektar
  • Villette: 176 Hektar
  • Epesses: 134 Hektar
  • Calamin: 16 Hektar
  • Dézaley: 54 Hektar
  • Saint-Saphorin: 128 Hektar
  • Chardonne: 121 Hektar

Fast alle im Lavaux produzierten Weine werden in der Schweiz verkauft. Es ist aber ein – wenn auch schwacher – Anstieg des Exportvolumens zu verzeichnen.

Die Schönheit des Lavaux ist eng mit der Existenz der Reben verbunden. Wie können wir die Zukunft der Weinberge sicherstellen, wenn wir nicht gleichzeitig den Winzern, die für ihre Pflege zuständig sind, eine Zukunft ermöglichen? Der einzige Weg besteht darin, den Wert der Rebe und des Weins zu würdigen. Es handelt sich also darum, bewusst zu machen, dass eine zu einem angemessen Preis verkaufte Flasche Wein aus dem Lavaux unmittelbar zum Erhalt dieser aussergewöhnlichen Kulturlandschaft beiträgt.

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Quelle: SIMON, Jean-Louis, MURISIER, François, «Viviculture» (Weinanbau) in: «Lavaux, Vignoble en terrasses face au lac et aux Alpes» (Lavaux, terrassenförmig angelegte Weinberge mit Blick auf den Genfersee und die Alpen), Dossier zur Bewerbung des Lavaux zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe, Cully, Januar 2006, S. 65-74.